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Expertenkommentar - Analyse der aktuellen Marktsituation bei Haselnüssen

Die Preise für die Haselnüsse lagen vor einigen Wochen noch bei ca.49 TL/kg und fielen dann innerhalb eines kurzen Zeitraums auf 40,5 TL/kg. Zurzeit hält sich die Verkäuferseite von Rohware in der Türkei etwas bedeckt und ist nicht gewillt zu dem aktuellen Verkaufspreisniveau anzubieten bzw. zu verkaufen. Es wird angenommen, dass der Einkaufspreis der TMO höher sein wird, als das aktuelle Preisniveau. Die Exportpreiskalkulation für die neue Ernte gestaltet sich derzeit auf Rohwarenpreisen von rund 21-22TL/Kg für Haselnüsse in Schale, das ist auch das Preisniveau, das von der TMO erwartet wird. Ob es zu diesem Preislevel kommen wird, kann natürlich nur „erahnt“ werden. 

Daraus können wir nur entnehmen, zumindest was die Vergangenheit angeht, dass die Preise auf dem freien Markt nicht unter dem der TMO liegen sollten. Zudem ist in den letzten 2 Saisons beobachtet worden, dass die Ware, die TMO am Anfang einer Saison gekauft hat, im Laufe der Saison zwischen 30-50% teurer in den Markt verkauft hat. Die Veröffentlichung von der der Einkaufspreise der TMO wird Ende Juli – Anfang August 2020 erwartet, man könnte auch sagen „ersehnt“.

Wir können die Ernteschätzungen der Exporteurverbände anhand unserer eigenen Recherchen bzw. unserer eigenen Zählungen bestätigen. Allerdings ist zu beachten, dass die Themen Mehltau und die Anzahl der spätgeborenen Haselnüsse einen Einfluss auf die Früchtezählungen Mitte Juli haben könnten. Vor allem die im Mai spät ausgetriebenen Haselnüsse könnten in der Zählung im Juli schon nicht mehr alle vorhanden sein.

Der Carry Over der Ernte 2019 wird ungefähr bei 40.000 Tonnen in Schale geschätzt. Dies ist bedeutend weniger als in den vergangenen Jahren. Außerdem werden die Exportzahlen für die 2019’er Ernte um die 330.000 Tonnen liegen.

Ein sicherlich nicht weniger wichtiger Faktor der zukünftigen Preisentwicklung ist die Währung. Weiterhin werden die Kurschwankungen der Währungen einen großen Einfluss haben. Die Unsicherheit, wie es mit der Weltwirtschaft und der Türkei weitergeht, bremst auch die Unternehmen in Europa aus, weit im Voraus planen zu wollen und auch zu können.